Interview mit der Gründerin des Bundes Ukrainischer Veteranen in Deutschland

07.10.2024

In einem Interview mit TremBEATS.FM spricht Lilia Ketler über die Gründungsgeschichte des Bundes, die Erste Hilfe für Verletzter im Jahr 2014 und den Einstieg in das staatliche Programm zur Unterstützung militärischer Verletzter. Darüber hinaus erzählt sie, was der Bund heute tut, über seine Mission und wie neue Freiwillige aus verschiedenen Städten Deutschlands zu uns kommen können.

Auszüge aus einem Interview mit dem ukrainischen Rundfunk in Berlin ins Deutsche übersetzt:

- Wie entstand bei Ihnen die Idee, sich von der Unterstützung der Studierenden auf die Hilfe für verwundete Soldaten umzuorientieren?
- Das Jahr 2014, der Maidan, ist passiert, und natürlich konnten wir nicht abseits stehen. Wir, das sind die ukrainische Diaspora, ukrainische Migranten, die in den 80er und 90er Jahren nach Deutschland gekommen sind. Zunächst begannen wir, der Armee zu helfen. Wir kauften alles, was die Bundeswehr hatte: alte Bestände, Uniformen, Erste-Hilfe-Kästen, Tourniquets. Alles schickten wir an die Front.
Später stellten wir fest, dass verwundete ukrainische Soldaten in deutsche Militärkrankenhäuser gebracht wurden. Wir besuchten sie und halfen ihnen.
- Arbeiten Sie nur in Hamburg?
- Wir wurden in Hamburg gegründet, aber mittlerweile sind wir eine Plattform für alle ehrenamtlichen Organisationen, die sich um ukrainische Veteranen außerhalb der Ukraine kümmern. Außerdem sind wir Mitglied der Koalition der Veteranenräume der Ukraine.
Unsere Mission ist es, allen ukrainischen Veteranen zu helfen, egal wo sie sich befinden. Sie sollen Unterstützung, Respekt und die nötige Pflege und Hilfe erhalten.
- Sie sehen, wie die Soldaten zur Behandlung nach Deutschland kommen und dann zurück in die Ukraine gehen. Bekommen sie hier nur medizinische Hilfe oder auch psychologische Unterstützung?
- Wenn ein Soldat in ein deutsches Krankenhaus angekommen wird, versuchen die Ärzte, ihr Bestes zu geben. Aber nach der Entlassung braucht der Soldat Rehabilitation, und nicht nur physische.
Und hier kommen wir ins Spiel. Wir finden ukrainische Psychologen, Rehabilitologen, organisieren kulturelle Freizeitaktivitäten für die Veteranen, helfen bei Übersetzungen und bereiten sogar ukrainische Essen zu, damit die Soldaten sich ein wenig wie zu Hause fühlen.
- Wie kann man Ihrer Vereinigung beitreten?
- Der einfachste Weg ist, das Formular auf unserer Website auszufüllen. Selbst wenn Sie nicht aus Hamburg kommen, werden wir Sie mit Freiwilligen in verschiedenen Städten in Kontakt bringen. Freiwillige brauchen wir ständig.

Die vollständige Version der Sendung auf Ukrainisch kann man unter dem Link anhören.